Aktualisiert: 30.05.2016
Besucherzaehler

Das Problem der geringen Auslastung

Die Auslastung wird beschrieben als: Energieproduktion [kWh] in einem Betrachtungszeitraum [z. B. Jahr], geteilt durch die installierte Leistung [kW]. Insbesondere Windenergie und Sonnenenergie besitzen eine ziemlich geringe Auslastung.
Deshalb ist es erforderlich, die tatsächlich gemessenen Werte zu berücksichtigen und nicht die "Traumzahlen" der einschlägigen Industrie. So betrug im Jahre 2010 die Auslastung der Windkraftanlagen in Deutschland lediglich 15,9% (1393 h/a) und die der Photovoltaikanlagen 8,63% (756 h/a). Eine Auslastung von 4000 Stunden -- entsprechend 46% -- wie sie im Bericht für Offshore-Anlagen genannt wurde, muß daher stark in Zweifel gezogen werden. Auf dem offenen Meer gilt: Weht der Wind schwächer, wird weniger Energie geliefert, weht der Wind zu stark, muß die Anlage ab geregelt werden. An dieser Stelle ist es hilfreich, an den physikalischen Zusammenhang der Leistungsänderung mit der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit (z. B.
doppelte Windgeschwindigkeit, 2x2x2 = 8fache Leistung oder halbe Windgeschwindigkeit gegenüber der Auslegungsleistung nur noch etwa 12% Leistung!) zu erinnern. Wird nun eine bestimmte Energieproduktion aus politischen Gründen vorgegeben, ergibt sich zwangsläufig
die zu installierende Leistung durch Division mit dem tatsächlichen (!!!) Auslastungsfaktor. Sollen die "Nord-Süd-Trassen" wirklich nur dem Transport der Offshore-Wind-Energie in die südlichen Transportzentren dienen, ergibt sich damit auch die gleiche geringe Auslastung für diese Monstertrassen.
Es erscheint somit dringend erforderlich, nicht nur Investitionskosten in ihrer absoluten Höhe anzugeben, sondern auch Transportkosten für 1 MWh vom Windpark in der Nord- bzw. Ostsee zu einem Verbrauchsschwerpunkt in Süddeutschland, in Abhängigkeit
der Leitungsauslastung. Nur so, läßt sich ein volkswirtschaftlich sinnvoller Vergleich zur Errichtung von Kraftwerken in der Nähe der Verbrauchsschwerpunkte herstellen. Ohnehin müssen Backup-Kraftwerke in der vollen Leistung für Flauten bei Dunkelheit vorgehalten werden, weil es auf lange Sicht keine ausreichenden Speichermöglichkeiten zur Verfügung stehen werden. Unter diesen Voraussetzungen müßte der Transportpreis dauerhaft deutlich unter den Brennstoffpreisen (Kernenergie in Nachbarländern, Braunkohle) liegen, um nicht auch noch ein betriebswirtschaftliches Problem zu schaffen bzw. die Errichtung von neuen Kraftwerken im Grenzgebiet zu fördern.

Windkraft: Auslastung in 2014 nur wenig über 16% ?
Keine Zeit ist so erbärmlich,
daß man nicht wieder ehrlich werden könnte.

William Shakespeare